Wie auch immer du auf diese Seite gelangt sein magst: Nimm es als Schicksalsverbindung und als Möglichkeit, dich selbst und die  Welt einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, um schließlich ein wahrer Mensch zu werden. Denn der Mensch, so wie er ist, ist noch nicht zu seinem wahren Sein und wahren Menschsein erwacht.

Solltest du jedoch der unumstößlichen Überzeugung sein, dass du bereits ein wahrer Mensch bist und zu wissen meinst, was richtig und was falsch ist, dann brauchst du nicht gleich zu glauben, dass du hier an der falschen Stelle gelandet bist, sondern du kannst dir selbst ruhig mal eine Chance geben, der uns allen inhärenten ideologischen Versklavung zu entfliehen.

Solltest du zudem noch ein vages oder auch klares Empfinden haben, dass, in Anbetracht des oft schreckerregenden, von zügelloser Gier des Menschen, Terror, Gewalt und Kriegen geprägten Weltgeschehens, mit dem Menschen etwas schief gelaufen sein muss, dann bist du hier sicherlich an der richtigen Stelle und findest auf diesen Seiten vielleicht einige Denkanstöße, die dein Menschenbild, deine Weltsicht und möglicherweise auch dein Leben verändern können.

Über den Verfasser dieser Seite

Nach jahrzehntelangem Studium von unterschiedlichen spirituellen Lehren und ebenso langer Meditationsarbeit ist der Verfasser dieser Seite bis in die überpersönlichen und todlosen Gefilde des menschlichen Bewusstseins vorgedrungen. Von diesen überpersönlichen Gefilden aus betrachtet und beschreibt er das Drama des Daseins und das von inneren und äußeren Konflikten besäte Leben des Menschen im Besonderen. Er ist Autor mehrerer Bücher, die dem Leser eine unparteiliche und objektive Draufsicht auf die wesentlichen Dinge des Lebens und des Daseins gewähren. Sie propagieren die spirituelle Freiheit des Menschen und zeigen praktische Wege auf, diese auch zu erlangen.

Nach allen in seinen Büchern beschriebenen Erkenntnissen erkannte der Autor  Falun Dafa, einen von Meister Li Hongzhi verbreiteten, orthodoxen, großen Weg zur Vollendung auf hohen Ebenen, als aufrichtigen und guten Weg, der spirituelles Wachstum ermöglicht, ohne dass ein Mensch seine gesellschaftlichen und sozialen Aufgaben zu vernachlässigen braucht. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich voll und ganz mit ganzem Herzen auf diesen Weg einlassen kann, wie es auch bei allen anderen echten spirituellen Lehren, wenn sie denn einen Effekt haben sollen, der Fall ist.

Prolog

Wenn wir vom wahren Menschen sprechen, dann implizieren wir auch  den unwahren Menschen. Und wenn wir den wahren Menschen definieren wollen, dann müssen wir auch den unwahren Menschen definieren. Das heißt, wir benötigen ein klares verifizierbares Menschenbild, bevor wir definitiv sagen können, was der wahre und was der unwahre Mensch ist. Wir müssen uns von dem alteingefahrenen, vagen Menschenbild verabschieden und den Tatsachen ins Auge sehen:

Der Mensch, so wie ihn die Natur geschaffen hat, ist in erster Linie ein bediensteter der Natur und besitzt als solcher weder einen freien Willen, noch ist er die "Krone der Schöpfung". Sein sogenannter "freier Wille" folgt nämlich vorwiegend den von der Natur in seinen Organismus eingepflanzten Trieben und Instinkten, sowie seinen konditionierten Reflexen, Neigungen, Abneigungen, Vorlieben, Vorstellungen und Meinungen. Auch die moderne Hirnforschung hat festgestellt, dass Entscheidungen im menschlichen Gehirn bereits getroffen werden, bevor sie überhaupt das Bewusstsein des Menschen erreichen. Dass er diese Entscheidungen für seine eigenen, aus seinem freiem Willen entstandenen hält, liegt daran, dass er annimmt, die in ihm aufkommenden Triebe, Neiungen, Gedanken und Emotionen usw. seien seine eigenen. Dadurch ist er mit diesen Dingen identifiziert und hält deren Drang nach Verwirklichichung für seinen freien Willen.

Von diesem Blickwinkel aus betrachtet  spielt sich  das Sein eines Menschen, und das was er von sich glaubt, mehr in seiner Einbildung als in der Wirklichkeit ab. Deshalb können wir behaupten, dass der Mensch sein wahres Sein und Menschsein noch nicht erlangt hat.

Friedrich Nietzsches Zarathustra sagt dazu:

„Was groß ist am Menschen,

das ist, daß er eine Brücke und kein Zweck ist:

was geliebt werden kann am Menschen, das ist,

daß er ein Übergang und ein Untergang ist.“

(Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra.)

Der unwahre Mensch

Wenn wir Zarathustras Worte näher betrachten, dann ist der Mensch  als Brücke  oder als Übergang zwischen zwei Ufern ausgespannt. An einem Ufer steht sein tierischer Organismus oder die Tierwelt, wo er sich in keinster Weise von einem Tier unterscheidet. Am anderen Ufer steht sein reines, ursprüngliches, göttliches Bewusstsein, das er nur erreichen kann, wenn er als das, was er als Brücke und Übergang ist, stirbt und vollkommen zu diesem Bewusstsein wird. Zwischen diesen beiden Ufern erstreckt sich seine unstete Psyche mit ihren ständig sich wandelnden Inhalten - sein eigentlicher Lebensraum. Hier ist er dem ständigen Wandel seiner Psyche und deren oft obskuren Inhalten unterworfen und ausgeliefert, weshalb er hier auch nichts Dauerhaftes und somit auch keine Substanz besitzt. Diesen Mangel an Substanz gleicht er durch seine Einbildung aus: indem er sich eine bestimmte Identität zuschreibt, einen Glauben, oder auch Unglauben, und Ideologien jedweder Art  annimmt, indem er sich Dinge zuschreibt, die lediglich in seiner Einbildung existieren, indem er nach Macht und Expansion strebt, um wenigstens auf diese Weise ein Empfinden von Sein oder etwas zu sein in ihm hervorzurufen. Und selbst wenn dieses Empfinden nur in seiner Einbildung existiert, ist er bereit, dafür zu lügen, zu betrügen, Seinesgleichen auszubeuten, in Not und Elend zu stürzen, und schließlich auch über Leichen zu gehen.

Weil der Mensch als Übergang kein dauerhaftes Sein besitzt ist er ein unwahrer Mensch. Und weil sich sein Dasein zwischen zwei Ufern abspielt ist er zweigeteilt.

Goethes „Faust“ beschreibt das mit den tiefsinnigen Worten:

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,

Die eine will sich von der andern trennen;

Die eine hält, in derber Liebeslust,

Sich an die Welt mit klammernden Organen;

Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust

Zu den Gefilden hoher Ahnen.“

(Johann W. von Goethe: Faust)

Der wahre Mensch

Der wahre Mensch ist ein neuer Mensch. Oder mit den Worten von Friedrich Nietzsches Zarathustra: ein „Übermensch“. Zarathustra sagt: „Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.“ Und an anderer Stelle sagt er: „Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?“

Wer sich wegen „Drittes Reich“-Assoziationen am Begriff „Übermensch“ stört, kann diesen getrost durch andere Begriffe ersetzen. Ob er  den wahren Menschen  „Übermensch“, „Christus“, „Buddha“, „reines Bewusstsein“,  „formloses Bewusstsein“ oder auch „Himmelreich“, „Nirvana“,  „Leere“ oder sonst wie  nennt ist vollkommen gleichgültig. Es ist in jedem Fall etwas, das über dem Menschen steht.

Damit der Mensch ein wahrer Mensch werden kann, muss er über die Brücke gehen, die sich zwischen der Tierwelt und dem reinen Bewusstsein erstreckt. Weil er aber selbst dieser Übergang ist, bedeutet dies, dass er sich selbst überwinden muss. Und weil der Übergang zwischen seinem tierischen Organismus und dem reinem Bewusstsein von seiner Psyche gebildet wird, bedeutet Selbstüberwindung hier, seine unbeständige und wandelbare Psyche zu überwinden. Und zwar nicht in dem Sinn, dass ein psychischer Inhalt einen anderen psychischen Inhalt überwindet, was allgemein als Selbstüberwindung verstanden wird, sondern seine gesamte Psyche muss überwunden werden und als solche untergehen. Denn wenn lediglich ein psychischer Inhalt von einem anderen überwunden wird, wie es beispielsweise bei der Überwindung einer Neigung, eines Triebes oder einer Sucht durch eine „vernünftige“ Instanz geschieht, dann bleibt das ursprünglich reine Bewusstsein immernoch  irgendwelchen psychischen Inhalten unterjocht und wandelt auf der Brücke hin und her. Es ist nun lediglich mit einer „vernünftigen“ Instanz identifiziert, die sich früher oder später, wenn ein anderer psychischer Inhalt in den Vordergrund tritt, wieder wandeln wird.

Die Natur kann den Menschen nur bis zum Übergang entwickeln. Will er das andere Ufer erreichen, um ein wahrer Mensch zu werden, muss er selbst bewusst Hand anlegen, sich selbst überwinden und zu reinem, ursprünglichem  Bewusstsein werden.

Als Übergang unterscheidet sich der natürliche Mensch vom Tier dadurch, dass er ein gewisses Maß an freiem Bewusstsein besitzt, das zwischen verschiedenen psychischen Inhalten oder Identitäten fluktuieren kann. Als wahrer Mensch unterscheidet er sich vom natürlichen Menschen dadurch, dass er zum reinen, ursprünglichen, unwandelbaren Bewusstsein geworden ist und somit wahres Sein besitzt.